Vision: Zukunft der Landwirtschaft
Nachhaltigkeit

Die Zukunft der Landwirtschaft: Eine optimistische Vision

Vertikale Farmen in Gewächshäuser
Vertikale Farmen in Gewächshäuser

Dieser Blog hier befasst sich doch eigentlich mit spirituellen Themen; warum erzähle ich dir also etwas von Industrie und Landwirtschaft? Nun: Auch diese Dinge haben ihre Berechtigung und wenn wir uns spirituell (geistig) weiterentwickeln wollen, brauchen wir dafür auch die entsprechenden Ressourcen und die nötigen Freiheiten. Du wirst kaum ein Buch lesen können und dich in wichtigen Themen weiterbilden können, wenn du 12 Stunden am Tag oder länger irgendwo knechten musst.

Verstehe mich bitte nicht falsch: Ich sage nicht, dass man faul sein soll und nichts für diese Gesellschaft beiträgt, denn wenn einige Milliarden Menschen das so machen, dann würden viele Dinge auf unserer Welt nicht mehr so toll funktionieren, wie es heutzutage der Fall ist. Wir würden wahrscheinlich wieder in der Steinzeit leben, wo das Leben wesentlich härter war, als das Leben heute. Wie ist es möglich, dass so viele Menschen da draußen sich weiterbilden können (wenn sie ihre Zeit nicht mit belanglosem Medienkonsum und sinnlosen Ablenkungen vertrödeln)?

Die Antwort ist einfach: Technologie und Wissenschaft. Dank Technologie wird uns die Arbeit erleichtert und dank Wissenschaft wird die Technologie von gut gebildeten und fähigen Leuten, an den richtigen Stellen in unserer Ökonomie eingesetzt. Deshalb können es sich so viele Leute heutzutage überhaupt leisten, ein so komfortables Leben mit so vielen Freiheiten zu genießen, andernfalls müssten mehr Leute hart arbeiten, um ihr eigenes Essen zu produzieren und eine Naturkatastrophe könnte den Hunger bedeuten.

Auch in der Landwirtschaft zeigt sich: Je mehr Arbeitsprozesse von Computer und Maschinen übernommen werden, je mehr große Maschinen es gibt, die uns die landwirtschaftliche Arbeit abnehmen und je mehr innovative Ideen und Know-how hier ins Spiel kommen, desto mehr Sicherheit haben wir in unserer Nahrungsmittelproduktion, denn andernfalls wäre die ganze landwirtschaftliche Arbeit von sehr vielen Menschen abhängig, dieses Spiel kennt die Menschheit schon in der vorindustriellen Zeit.

Deshalb werden wir ohne große Maschinen, wie Traktoren, Mähdrescher und industrielle Anlagen zur Weiterverarbeitung der Nahrung, die in Rekordzeit massenhaft für alle Menschen Nahrungsmittel produzieren, nicht verzichten können. Ohne Maschinen, ohne innovative Technologien und ohne das Wissen, wie wir diese Möglichkeiten nutzen und richtig einsetzen, könnte man niemals so einfach wie heute 7,8 Milliarden Menschen auf diesem Planeten ernähren. Sei also froh, dass es bestimmte Technologien gibt, die uns das Leben erleichtern, denn richtig eingesetzt, können sie uns den Himmel auf Erden bringen.

Wie bei allem auf dieser Welt, gibt es auch hier Schattenseiten: Wie Bodenverdichtung (wegen schwerer Gerätschaften), Verminderung der Artenvielfalt durch Monokultur und hoher Einsatz von Pestiziden, was zu Insektensterben führt. Alles, was wir an Ressourcen verbrauchen, hat einen Einfluss auf unsere Umwelt. Zusätzlich kommt der weltliche Wettbewerbsdruck ins Spiel und wir wollen weiterhin erschwingliche Lebensmittel für alle Menschen dieser Welt zugänglich machen. Ich denke, viele kennen diese Story bereits. Deshalb brauchen wir ein großes Umdenken in unserer gegenwärtigen landwirtschaftlichen Produktion und wir brauchen langfristig funktionierende Lösungen, die im Idealfall auf der ganzen Welt funktionieren. Die gute Nachricht ist: Neue Technologien und Ideen dafür, gibt es bereits mehr als genug. Die schlechte Nachricht: Es wird noch nicht ausreichend gefördert und erforscht.


Zukunftstaugliche Technologien und Anbau-Methoden

Qualitativ hochwertige Nahrung ist unsere Lebensgrundlage. Ohne Nahrung und ohne sauberes Wasser = Kein Leben. Klar ist: Wir müssen auch in der Landwirtschaft langfristig denken, wenn wir auch in Zukunft vorhaben, für alle Menschen dieser Welt erschwingliche, hochwertige Lebensmittel zu produzieren. Damit jeder Mensch ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt ist, müssen wir von folgenden Nährstoffen ausreichend produzieren:

  • Kohlenhydrate (beispielsweise aus Kartoffeln, Zuckerrüben und Getreideprodukte)
  • Fett (beispielsweise aus Raps, Oliven- und Sonnenblumenöl)
  • Eiweiß (beispielsweise Sojabohnen, Reis, Nüsse und Samen)

Welche landwirtschaftliche Methoden gibt es aktuell?

  1. Konventionelle Landwirtschaft
  2. Ökolandwirtschaft
  3. Vertikale Gewächshäuser
  4. Urban Farming
  5. Passive Gewächshäuser
  6. Permakultur
  7. Earthships
  8. Wohnhaus/ -Gewächshauskombi

Ich glaube nicht, dass in Zukunft nur eine einzige dieser Methoden verwendet wird. Vielmehr wird es ein Mix aus allen geben. Die modernen Farming-Methoden sind abhängig von einigen elektronischen Technologien, was bedeutet, dass sie auch abhängig von einer konstanten Stromzufuhr sind. Da theoretisch jederzeit ein Sonnensturm das gesamte Stromnetz oder zumindest vereinzelt Bereiche lahmlegen könnte, müssen wir ein System etablieren, dass möglichst ressourcensparend und unabhängig von einem Stromnetz funktioniert. Auch hier ist die Effizienzsteigerung, überall wo es nur möglich ist, goldwert.

Dabei kann weiterhin eine robuste, gut ausgebaute, zentrale Stromversorgung existieren, doch die Produktion, darf nicht zu sehr von ihr abhängig sein, für den Fall, dass ein weltweiter Stromausfall stattfindet. Gleichzeitig darf die Produktion nicht auf einem extrem hohen Energieverbrauch beruhen, da dafür logischerweise mehr Ressourcen verbraucht werden und dadurch wieder eine fragilere Abhängigkeit von Ressourcen besteht. Ressourceneffizienz und die Minimierung des Energieverbrauchs, wird bei einer steigenden Population somit auch in Zukunft ein großes Thema sein. Der Ausbau von Energiereserven ist bereits jetzt und in Zukunft, ein wichtiges Thema.

Wir müssen uns dabei die Frage stellen: Was könnte in einem Totalkollaps mitten im Winter passieren? Genau deshalb, brauchen wir funktionierende, robuste und stromsparende Technologien, wenn wir für jeden einzelnen da draußen einen hohen Lebensstandart gewährleisten möchten. Für den Fall der Fälle, brauchen wir ausreichend sichere Reserven an Energie und Lebensmittel, was bei einen zu hohen Ressourcenverbrauch in Abhängigkeit von einem zentralen System, nicht gewährleistet ist. Wer Sicherheit haben möchte, wird auf materiellen Überfluss, der als Reserve gespeichert wird, nicht verzichten können. Neben dem materiellen Überfluss, ist auch die optimale Verteilung der Ressourcen ein entscheidender Punkt; dazu gehört ein zuverlässiges Transportsystem, wie etwa der Ausbau des Schienenverkehrs.


Wie konventionelle Landwirtschaft funktioniert, ist dir bereits bekannt. Deshalb gehe ich sofort auf die 2. Methode über:

Ökolandwirtschaft

Natürliche Landwirtschaft, ohne Pestizide und künstliche Düngemittel

In dieser Landwirtschaftsform verzichtet man auf den Einsatz von Pestiziden und künstlichen Düngemittel. Stattdessen setzt man auf natürliche Schädlingsbekämpfung, wie beispielsweise Vögel oder andere Insektenarten, die zu den Fressfeinden der Schädlinge gehören, die Ernte selbst jedoch nicht beschädigen. Es werden hier nur natürliche Düngemittel wie Gülle und Pflanzenreste eingesetzt. Das Gemüse wird in größeren Abständen gepflanzt, was für eine bessere Nährstoffversorgung jeder einzelnen Pflanze sorgt. Es werden zudem weniger schwere Maschinen eingesetzt. Die Vorteile dabei sind:

  • Gemüse hat eine höhere Nährstoffdichte
  • Artenschutz wird eingehalten (Kein Insektensterben)
  • Keine Bodenverdichtung und der Ackerboden bleibt länger fruchtbar
  • Gemüse ist zu 100 % biologisch

Nachteile:

  • Diese Anbaumethode verbraucht mehr Fläche und liefert weniger Ertrag
  • Die Öko-Landwirtschaft ist abhängig von einem funktionierenden Ökosystem
  • Arbeit ist wegen des Verzichts einiger schwerer Gerätschaften mühseliger als in der industriellen Landwirtschaft. Jedoch kann man auch hier spezielle Geräte zur Arbeitserleichterung einsetzen.
  • Bei der Produktion von Lebensmittel muss man oft mit einem Ertragsverlust von 50 % rechnen, was hauptsächlich dem Schädlingsbefall zu verdanken ist

Vertikale Gewächshäuser

So könnten Logistikräume als vertikale Farmen genutzt werden

Das sind Gewächshäuser, die sich über mehreren Etagen erstrecken. Der Gemüseanbau findet in einer vertikalen Ausrichtung statt. Die Stromversorgung findet idealerweise über Solarzellen statt und ebenfalls über Windräder. Solche Gewächshäuser müssten mit einer doppelwandigen Glasfassade ausgestattet sein, damit eine Wärmespeicherung stattfindet und zugleich so viel natürliches Sonnenlicht wie möglich eingesetzt werden kann. Zudem müssten im Innenraum des Gebäudes einzelne Wandmodule installiert sein, die zusätzlich die Wärme speichern. Es werden energiesparende LED-Leuchtmittel eingesetzt, die bevorzugt im Infrarot-Bereich arbeiten, da diese Beleuchtungsstufe für das Wachstum der Pflanzen am günstigsten ist.

Über ein computergesteuertes Belüftungssystem wird nur nach Bedarf, die Luftfeuchtigkeit reguliert. Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine Anlage, die das Regenwasser einfängt und über ausgeklügelte Rohrleitungen und Verteilungssysteme, das Wasser an den richtigen Stellen verteilt. Zur Nährstoffversorgung werden Technologien wie Aquaponics in Kombination mit Fischtanks verwendet, die in einem Kreislaufsystem durch ihren Abfall konstant neue Nährstoffe an die Pflanzen abgeben. Im Nebentrakt befindet sich eine Abteilung, die mithilfe von Maschinen das Gemüse aus dem Gewächshaus weiterverarbeitet.

Überschüssiges Gemüse wird konserviert und entweder verkauft oder eingelagert. Das Gemüse wird dann anschließend über Fahrstühle von den oberen Etagen auf den Boden transportiert und mit dem elektrischen Lieferwagen zum nächstgelegenen Supermarkt in der Stadt transportiert. Alternativ kann das Gemüse in Lagerhallen angebaut werden. Zur Aufbewahrung werden anstatt Plastikfolie, leichte wiederverwendbare Glaskonserven verwendet, die den Inhalt in einem Vakuum konservieren. Wenn richtig umgesetzt, dann liegen die Vorteile dieser Anbaumethode auf der Hand:

  • 95 % geringerer Wasserverbrauch
  • 100 Prozent ökologisch (kein Einsatz von Pestizide)
  • Schutz vor Schädlinge
  • Regionale Lebensmittelproduktion zu jeder Jahreszeit
  • Höhere Erträge, als in der konventionellen Landwirtschaft
  • Weniger Wälder müssen wegen des Ackerbaus weichen und können renaturiert werden
  • Mit ausreichender Bewässerung könnte man diese Idee theoretisch auch in Wüstengebiete umsetzen.

So sieht eine vertikale Farm aus, die in einem Lagerhaus gebaut wird:


Urban Farming


Diese Idee knüpft an die vorherige Methode an. Manchmal ist es aufgrund von mangelndem oder zu teuren Bauland, unmöglich in einer bereits überfüllten Stadt ein vollkommen neues Gebäude zu errichten. Alternativ könnte man deshalb freie Büroflächen oder leerstehende Wohnblocks nutzen, um dort Gemüseanbau zu betreiben. Auch hier kann, mit einem Fahrstuhlsystem, das Gemüse zum nächstgelegenen Supermarkt transportiert werden. Je mehr Etagen das Haus verfügt, desto mehr Gemüse könnte dort angebaut werden. Die zuvor genannten Systeme könnte man auch in einem normalen Gebäude etablieren. Auf den flachen Dächern von Wohnhäuser, könnte man ebenfalls Gemüse anbauen und darauf passgenaue Gewächshäuser errichten, die mit Solarmodule und Windräder ausgestattet sind. Auch hier könnte man das Regenwasser einfangen und zum Gießen der Pflanzen verwenden.

Vorteile:

  • Farming wird dadurch auch in Großstädten möglich
  • Es muss kein komplett neues Gebäude errichtet werden; es werden bestehende Flächen genutzt
  • Kann Menschen auch in Städten ermöglichen, mehr zum Selbstversorger zu werden
  • Gemüse kann ganzjährig zur Selbstversorgung eines Hauses produziert werden
  • Spart Anbaufläche auf dem Land. Das freigewordene Land kann dann als Bauland für neue Selbstversorgerstädte genutzt oder renaturiert werden

Nachteile:

  • Gebäude müssten in einer bestehenden Stadt eventuell aufwendig saniert und umgebaut werden um dort die Farming-Systeme einbauen zu können. Das könnte auch kostspielig werden.
  • Das Umrüsten könnte auf Hürden bei der Erteilung der Baugenehmigung stoßen
  • Gewächshäuser können nur auf flachen Dächer gebaut werden
  • Der Stromverbrauch könnte dadurch steigen, außer man baut es energieeffizient.
  • Erfordert ein Engagement der Hausbewohner, was möglicherweise nicht immer gegeben ist

Im Idealfall baut man vollkommen neue Städte, die direkt auf regionales vertikales Farming optimiert sind


Passive Gewächshäuser

Passive Gewächshäuser sind sehr praktisch, da sie wenig Energie benötigen und passiv mit der vorhandenen Wärme laufen. Das funktioniert, indem eine dicke Seitenwand, aus Erde und Gestein an der Seite des Gewächshauses platziert wird. Das Glas ist doppelwandig, was für zusätzliche Wärmeisolierung sorgt. Zusätzlich verfügen solche Gewächshäuser über Planen, die mit Elektromotoren auf und ab bewegt werden können, was in der Winterzeit nötig ist, um den Schnee vom Dach zu lösen. Der geschmolzene Schnee könnte anschließend ebenfalls zur Bewässerung der Pflanzen verwendet werden. Hier besteht der Vorteil, dass angebautes Gemüse mehrjährig geerntet werden kann. Im Gegensatz zum vertikalen Farming ist diese Konstruktionsart deutlich kostengünstiger und einfacher aufzubauen als ein mehrstöckiges Gebäude. Sicherer ist es ebenso und man müsste hier bei Stromausfall mit keinen großen Konsequenzen rechnen, anders als beim Vertical-Farming-Model. Diese Methode könnte für den massenhaften Anbau von Tomaten und anderem Gemüse deutlich besser infrage kommen als konventionelle Anbaumethoden auf offenem Land. Auch hier würde man auf schwere Gerätschaften verzichten.

Vorteile:

  • Mehrjähriger Anbau von Obst und Gemüse
  • Sehr effizienter Energieverbrauch, dank Wärmeisolierung
  • Sehr nützlich, gerade in kälteren Regionen
  • Geringerer Wasserverbrauch
  • Größtenteils autarke Energieversorgung möglich
  • Verzicht auf schwere Gerätschaften (keine Bodenverdichtung)
  • Ökologischer Anbau
  • Hohe Nährstoffdichte durch weniger Bodenverdichtung
  • Gut geeignet für Wüstengebiete und sehr kalte Regionen.

Nachteile:

  • Kein vertikaler, mehrstöckiger Anbau
  • Wegen Verzicht auf schwere Gerätschaften, mehr mühseligere Handarbeit (könnte aber in Zukunft durch Roboter übernommen werden)

Wenn Du mehr daran interessiert bist, wie man klimafreundlich und ertragreich Obst und Gemüse in einem passiven Gewächshaus anbauen kann, dann habe ich hier noch ein Video auf englisch, welches dir zeigt, wie diese Anbaumethode funktioniert:


Permakultur

Spiralförmiger Anbau von Pflanzen in einer Permakultur

Bei der Permakultur werden mehrere Pflanzensorten harmonisch zusammen angebaut, so dass sich daraus ein eigenes kleines Ökosystem bildet. Diese Anbaumethode ist eher für die Selbstversorgung, als für den landwirtschaftlichen Anbau im industriellen Stil geeignet. Aus allen Anbaumethoden, gehört die Permakultur zu den natürlichsten Anbaumethoden und bietet somit eine gute Ökobilanz sowie Biodiversität. Ein funktionierendes Ökosystem aus optimalen Wetterbedingungen, Pflanzen, Insekten und anderen Tierarten sind notwendig, damit eine Permakultur langfristig gedeihen kann. Eine Mischung aus Gewächshaus und Permakultur wäre ebenfalls denkbar.

Vorteile

  • Ausgeglichenes Ökosystem mit hoher Vielfalt an Nutzpflanzen
  • Umweltfreundlichste und natürlichste Anbaumethode
  • hoher Nährstoffgehalt der Nahrungspflanzen
  • Für die Selbstversorgung eine nützliche Variante
  • Besonders nützlich in Entwicklungsländer
  • Von allen Anbaumethoden, die günstigste, nachhaltigste und einfachste Variante

Nachteile

  • Mühselige Handarbeit beim Anbau, hauptsächlich nur für die Versorgung im kleinen Stil geeignet
  • Diese Anbaumethode ist abhängig von einem funktionierenden Ökosystem

Hier ein Video das aufzeigt, wo traditionelle Landwirtschaft mit moderner Permakultur verglichen wird


Earthships

Earthsip Skizze
Earthship

Earthships sind Gewächshaus und Wohnraum in einem. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie ein Stück weit unter der Erde gebaut werden und drumherum mit Erde überschüttet werden. Auch hier werden Bewässerungssysteme in Kombination mit Fischtanks eingesetzt und zur Stromerzeugung Wind- oder Solarkraftanlagen eingesetzt. Wie in den vorherigen Modellen kann für die Energiegewinnung auch hier eine doppelwandige Glaswand eingesetzt werden. Die Besonderheit bei Earthships, liegt darin, dass hier hauptsächlich recycelte Materialien wie Autoreifen, leere Dosen und Glasflaschen eingesetzt werden, was Pluspunkte in der Ökobilanz beim Hausbau ergibt. Die Bauweise aus der Mischung von alten Autoreifen, Dosen und Bierflaschen in Kombination mit Lehm oder Zement erweist sich als praktisch, wenn es um die Wärmespeicherung geht.

Vorteile:

  • effiziente und intelligente Energienutzung
  • Umweltfreundlicher Bau wegen recycelter Materialien
  • Größtenteils autarkes leben möglich
  • Kostengünstiger Hausbau, im Vergleich zu konventionellen Hausbau-Methoden

Nachteile:

  • Möglicherweise Schwierigkeiten mit der Baugenehmigung in Deutschland

Earthships gibt es in den unterschiedlichsten Formen und Größen. Hier ein Video, das erklärt, wie ein Earthship gebaut wird:


Wohnhaus in einem Gewächshaus:

Ähnlich wie bei Earthships wird hier Gewächshaus und Wohnraum miteinander kombiniert und ein Kreislaufsystem aus Wasser und erneuerbaren Energien etabliert. Je kleiner / minimalistischer so ein Gebäude ist, desto kostengünstiger und einfacher zu managen ist es. Auch hier kann ein qualitatives Wohnen in Kombination mit einer nachhaltigen / unabhängigen Energieversorgung ermöglicht werden. Für naturnahe Menschen ermöglicht dieses Model ein recht komfortables Selbstversorgeleben. Diese Bauweise könnte somit auch theoretisch in einem Wald gebaut werden oder auch in Entwicklungsländern, wo es keine industrialisierte Landwirtschaft gibt. Auch das ist eine sehr nachhaltige und moderne Möglichkeit für ein Leben als Selbstversorger. Hier einige interessante Videos zu diesem Thema:


Unabhängige Energieversorgung

Nachhaltige Möglichkeiten zur Energieversorgung in der Landwirtschaft der Zukunft gibt es mehr als genug. So viel steht fest: Wenn wir langfristig, nachhaltig leben möchten, dann werden wir um erneuerbare und möglichst unabhängige Energiequellen nicht drumherum kommen. Das gilt nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die gesamte Industrie. Energie-Bezugsquellen der Zukunft sind:

  • Solarzellen
  • Windkraftanlagen
  • Wasserturbinen

Das sind Energieträger, die für die Heimanwendung nützlich sind. Für die Industrie wird man vermutlich Energiequellen nutzen wie:

  • Kernfusionsreaktoren
  • Freie Energie

Ein interessantes Video zur Energiegewinnung aus Wasserkraft fand ich noch auf Youtube:

GMOs für die Landwirtschaft der Zukunft!?

Das klingt für den einen oder anderen etwas kontrovers, doch könnten genmanipulierte Pflanzen die Zukunft der Landwirtschaft sein. Auch wenn dieses Thema in großen Teilen der Bevölkerung nicht so gut ankommt, können genmanipulierte Nutzpflanzen, richtig eingesetzt, unsere zukünftige Welternährung abdecken und einige Probleme nachhaltig lösen. Das liegt unter anderem daran, weil genveränderte Pflanzensorten so verändert werden können, dass sie beispielsweise mehr Nährstoffe produzieren und dabei weniger Wasser verbrauchen. Zudem könnte man die Pflanzen so modifizieren, dass sie vermehrt eigenes Pflanzenschutzmittel produzieren, das für Insekten, die sie essen, zwar schädlich ist, doch für uns Menschen harmlos sind.

So gesehen, sind selbst unsere heutigen natürlichen Nutzpflanzen ebenfalls alle genmanipuliert. Durch jahrtausendelange Selektion der stärksten Nutzpflanzen und ihre gezielte Vermehrung sind bereits die heutigen Nutzpflanzen alle genmanipuliert und keineswegs mehr so wie sie einmal ursprünglich waren. Dasselbe Phänomen findet man zudem bei Hunden: Alle heutigen Hunderassen stammen ursprünglich vom Wolf ab. Wenn man sich die heutigen Hunderassen so anschaut, dann wird man schnell feststellen, dass da nicht mehr viel vom Wolf übrig geblieben ist. Trotzdem gehören sie zum besten Freund und zuverlässigen Helfer des Menschen. Wir Menschen verändern die Nutzpflanzen und Tierarten schon seit Jahrtausenden, um uns Arten zu züchten, die für uns die günstigsten Eigenschaften liefern.

Der Unterschied zur Gentechnik und der traditionellen Methode, liegt darin, dass wir, mit der nötigen Technologie, die DNA eines Organismus gezielter nach unseren Wünschen verändern können. Ich möchte damit GMOs nicht verharmlosen oder sie schönreden, doch sie zu verteufeln, wäre ebenfalls keine Lösung. Eine sachliche Diskussion zum Thema GMO und wie wir diese Möglichkeiten zukünftig sinnvoll und mit Verantwortung für die Welternährung einsetzen könnten, wäre wesentlich konstruktiver.

Zwar ist die Biolandwirtschaft im Vergleich zu den meisten heutigen GMOs wesentlich gesünder, doch muss man bei konstantem Bioanbau mit einem Ertragsverlust von etwa 50 % rechnen, was vor allem Schädlingen oder ungünstigen Wetterverhältnissen zu verdanken ist. Würde man GMOs sinnvoll einsetzen, könnte man Nutzpflanzen anbauen und auf Pestizide oder diverse chemische Dünger verzichten und trotzdem einen hohen Ertrag haben.


Fazit:

Wenn wir in Zukunft als menschliche Spezies wieder mehr im Einklang mit der Natur leben möchten, dann müssen wir nicht nur unser Konsumverhalten überdenken, sondern auch unseren Lebensstil. Der größte Ressourcenverbrauch in der Landwirtschaft wird von der Nutztierhaltung verursacht. Der hohe Fleischkonsum in unserer Weltbevölkerung stellt den größten Faktor im Ressourcenverbrauch dar. Aktuell lebt ein Großteil der westlichen Bevölkerung sehr verschwenderisch und der übermäßige Konsum funktioniert nur deshalb (noch) so gut, weil es auf der Ausbeutung anderer geschieht.

Eine intelligente, gleichmäßige Verteilung der Ressourcen, so wie der schonende Umgang mit unseren verfügbaren Kapazitäten, in Kombination mit modernen, nachhaltigen Technologien, könnte dieses Problem beheben. Wenn wir die sozialen Folgen aus Umweltzerstörung, ungleiche Verteilung des Wohlstands und Ausbeutung von Mensch und Tier eindämmen möchten, dann werden wir auf eine nachhaltige Energieversorgung und einen sparsameren Lebensstil nicht verzichten können. Es bleibt zu hoffen, dass die Mehrheit der Menschen aufwacht und ihren Lebensstil hinterfragt, sowie dass seitens der Politik und der Wirtschaft ein Umdenken zu mehr Umweltbewusstsein stattfindet.

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Über Suzanna Goldschmidt

Ernährt sich seit mehr als 8 Jahren vegan und ist eine der besten Ansprechpartner, wenn es um Nachhaltigkeit, Umweltschutz und vegane Ernährung geht. Sie studierte 4 Jahre im Ausland ökologische Landwirtschaft und ist sich der großen Umweltprobleme unserer Zeit bewusst. Zusammen mit anderen Kollegen verfasst sie unter anderem Blogbeiträge, Magazine, Bücher und Zeitungsartikel zu den Themen Nachhaltigkeit, Umweltschutz und ökologisches Wirtschaften.

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